5 Kompositionsfehler, die du vermeiden solltest

Wenn du Auftragskompositionen für Werbung, Film oder Künstler machst, muss es schnell gehen. Es muss zielgerichtet sein und du hast keine Zeit für Experimente. Das gilt auch für deine eigenen Tracks, denn du möchtest ja nicht, dass unfertige Songs auf deiner Festplatte verstauben.

Weshalb viele Komponisten und Produzenten sich im Kreis drehen, liegt oft an ein paar Kompositionsfehlern. Fünf dieser Fehler schauen wir uns in diesem Video an. 

Wie oft kommt es vor, dass du beginnst einen Track zu komponieren oder zu produzieren und nach einer gewissen Zeit stehst du an, weisst nicht mehr wie du weitermachen sollst und es klingt einfach langweilig? Oft liegt es daran, dass du dich in den Details verlierst und dich nicht vom Grossen ins Kleine vorarbeitest. Erstelle zuerst ein ganz klares Gerüst und eine ganz klare Idee.

Beginne nicht einfach planlos zu produzieren.

Ich sehe so viele Produzenten, die sich denken: «Ich setzte mal eine Bassdrum, bearbeite sie damit sie geil klingt und schaue dann weiter.» Da findest du schon zwei Fehler. 

1. Hast du das Gefühl, die Bassdrum bringt dir Inspiration? Seien wir ehrlich. Wie viele Tracks hast du schon mit einer Bassdrum begonnen und warst danach nicht inspirierter als vorher? Albert Einstein hat schon gesagt: «Die Definition von Wahnsinn ist immer dasselbe zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.» Die Bassdrum ist nicht das Element, das deine Musik zu einem zeitlosen Werk macht.

2. Vergeude keine Zeit mit dem Mixing, wenn du noch beim Komponieren bist. Setze deinen Fokus auf die Komposition. Für das Mixing bleibt am Ende noch genügend Zeit übrig.

Definiere die Aussage deines Songs

Was willst du mit deinem Track aussagen? Welche Emotionen willst du ansprechen und welche Story steckt dahinter? Wir Menschen sind sehr emotionale Tiere. Die Aussage des Tracks ist viel wichtiger als die Produktion an und für sich. Es gibt so viele modern produzierte Songs, die dich nicht berühren. Handkehrum siehst du in den Pampas in Mexiko einen alten Strassenmusikanten mit drei Zähnen in Mund und einer Gitarre mit nur vier Saiten, der ein Lied singt und dir kommen die Tränen.

Weshalb? Weil die Emotionen stimmen, der Song authentisch ist und er dich im Innersten berührt.

Die Musik passt nicht zum Text

Die Musik ist da, um den Text zu unterstützen. Oder, um einen Kontrast dazu zu bilden. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Text 50% der Rechte bekommt. Ein Song ist ein vertontes Gedicht.

Antonio Carlos Jobim ist für mich einer der grössten Vorbilder auf diesem Gebiet. Er hat es wie kaum ein anderer geschafft, jedes Wort in seinen Songs mit dem richtigen Akkord zu unterlegen. Mit dem Akkord, der die Aussage des Wortes unterstützt. Ein Paradebeispiel ist das Lied «Desafinado». sei es auf Englisch, wie auch auf Portugiesisch.

=> klicke hier für Desafinado auf Portugiesisch

=> klicke hier für Desafinado auf Englisch (Cover)

Ein genau gegensätzliches Beispiel ist der Song «Count the Days» von Prince, respektive der New Power Generation. Die Musik ist zuckersüss und der Text ist voll hart. Doch genau das unterstützt die Aussage des Songs.

=> klicke hier für Count the Days

Fehlender Höhepunkt

Ein guter Song nimmt den Zuhörer bei der Hand und führt ihn zu einem Höhepunkt. Definiere, wann der Höhepunkt stattfinden soll. Ich orientiere mich oft an Broadway-Tunes. Bei ihnen findest du die höchste Note am Zenit des Stücks, meist etwa nach 2/3 bis 3/4 des Stücks. Dort ist der Song auch am lautesten und dichtesten. Es ist wie bei einem guten Spielfilm. Die gesamte Story führt auf einen Höhepunkt hin, der gegen Ende des Films stattfindet. Danach entspannt sich alles wieder und ergibt eine in sich schlüssige Geschichte.

Fehlende Wiedererkennung

Ein Hook ist essenziell für einen einzigartigen Song. Hook bedeutet auf Englisch Haken. Damit ziehst du den Fisch an Land. Genauso sollte der Hook bei einem Song funktionieren. Er soll den Zuhörer zu sich ziehen.

Ein Hook kann vieles sein:

Z.B. eine typische Rhythmik wie beim Song «Mission Impossible». Dieser 5/4-Groove ist legendär und du erkennst ihn sofort wieder.

=> klicke hier für Mission Impossible

Oder die typische wandernde Sexte des James Bond-Themas. Diese Tonfolge ist reserviert. Sobald du sie in einem Song einsetzt, erinnert sie dich automatisch an James Bond. Das ist auch der Grund, weshalb alle James Bond Songs nach James Bond klingen. Sie besitzen IMMER diese Kadenz. Oft versteckt, jedoch ist sie immer vorhanden.

=> klicke hier für das James Bond Main Theme

Ein unverwechselbarer Sound oder Klang kann auch ein Hook sein. So wie zum Beispiel die Gitarre beim Song Misirlou, der beim Film Pulp Fiction verwendet wurde. Wenn du diesen Song hörst und du den Film kennst, wird er dich immer an den Film erinnern.

=> klicke hier für Misirlou

Auch der Synth-Sound beim Song Gimme! Gimme! Gimme! von ABBA ist unverwechselbar. ABBA waren sowieso Grossmeister der Hooks. Das wird wahrscheinlich auch der Grund sein, weshalb es streng verboten ist, ABBA Songs zu sampeln. Nur Madonna durfte für den Song «Hung Up» ein Sample von ABBA verwenden und sie hat enorm viel Geld dafür zahlen müssen.

=> klicke hier für Gimme! Gimme! Gimme!

=> klicke hier für Hung Up

Ganz typische Hooks sind sogenannte Riffs. Ein unverkennbares Riff findest du beim Song Seven Nation Army von den White Stripes. Genaugenommen besteht der gesamte Track nur aus diesem Riff.

=> klicke hier für Seven Nation Army

Auch eine Basslinie kann ein Hook sein. Was wäre Billie Jean von Michael Jackson, ohne die  «Fuchs-auf-der-Pirsch» Basslinie?

=> klicke hier für Billie Jean

Überproduzierte Tracks

Du machst deinen Song nicht spannender, wenn du ihn mit 1000 Sounds und Gimmicks überlädst. Überproduziere deine Tracks nicht, sondern konzentriere dich aufs Wesentliche. Ein guter Song wir nicht besser, wenn du ihn überlädst. Klar, es gibt überproduzierte Songs, die geil klingen. Doch wenn du dich achtest, kannst du sie auch ganz einfach mit Gitarre und Gesang spielen. Eine gute Komposition macht einen guten Song aus, nicht die Produktion.

Ein typisches Beispiel ist der Song «Overprotected» von Britney Spears. Diesen kannst du ganz einfach auf einem Instrument spielen und dazu singen. Die Band Ituana hat den Song gecovert und für mich klingt er um einiges besser als das Original. Aber das ist nur möglich, weil die Komposition hervorragend ist.

=> klicke hier für den Song Overprotected von Britney Spears

=> klicke hier für den Song Overprotected von Ituana

Fazit

Du benötigst im Vorfeld einen Plan und ein ganz klares Bild von deinem Song. So bleibst du fokussiert, kommst viel schneller zum Ziel und wirst viel weniger Ausschuss produzieren. Es waren schon immer die Emotionen, die den Menschen berührt haben, sei es bei der klassischen Musik vor hunderten von Jahren oder bei modernem Techno. Die Grammatik der Musik ist immer dieselbe und es ist von enormem Vorteil, wenn du diese kennst.

Du willst noch tiefer in die Musikproduktion eintauchen? Dann ist unser Musikproduzententraining mit VIP Betreuung genau das Richtige für dich! Unsere Musikproduzentenausbildung bietet dir alles, was du brauchst, um erfolgreich in der Musikindustrie durchzustarten. Du wirst von erfahrenen Produzenten und Komponisten betreut und lernst alle wichtigen Fähigkeiten, die du benötigst, um deine eigenen Songs zu produzieren und zu veröffentlichen.

Aber das Beste an unserer Ausbildung ist die VIP Betreuung. Du bekommst individuelle Unterstützung und kannst dich jederzeit an deinen Tutor wenden, wenn du Fragen oder Probleme hast. So kannst du sicher sein, dass du alle Hilfe bekommst, die du brauchst, um deine Ziele zu erreichen.

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Also warte nicht länger und starte deine Karriere als Musikproduzent!

Lass es grooven!