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Besitzt du das benötigte Mastering Mindset?

mastering Feb 25, 2021
Besitzt du das benötigte Mastering Mindset?

Jazz Mastering mit Soft- und Hardware - Braucht jeder Musikstil ein eigenes Mastering Mindset?

Was denkst du? Was ist die Aufgabe des Mastering Engineers? Der Mastering Engineer ist eine Kontrollinstanz. Er stellt sicher, dass die Musik auf jedem Medium und auf jeder Anlage gut klingt, verstärkt die gewünschten Emotionen des Songs und passt ihn den verlangten Norman an.

Er muss sich seiner Sache ganz sicher sein und sein Mindset den Gegebenheiten anpassen.

Dazu muss er sich paar wichtige Fragen stellen:

  1. Wo wird die Musik gespielt.
  2. Worüber wird die Musik konsumiert?
  3. Welches ist das Zielmedium?
  4. Welche Art von Menschen hören diese Musik?
  5. Klangästhetik

 

Im Video gehen wir tiefer auf die einzelnen Punkte ein. Dabei mastern wir miteinander einen Jazz Track. Ich gehe mit dir Schritt für Schritt durch alle Prozesse durch und erkläre, weshalb ich die verschiedenen Entscheidungen treffe.

Die Vorgehensweise ist grösstenteils immer gleich.

 Egal welches Genre du masterst, die einzelnen Schrittabfolgen bleiben grösstenteils identisch. Nur die Technik und die Werkzeuge ändern sich, der grobe Plan nicht. Ich mastere nach folgendem System:

  1. Säubern
  2. Charakter und Emotionen hervorheben
  3. Polieren
  4. Normen einhalten

 

In diesem Jazz Mastering habe ich den Schritt «Polieren» übersprungen. Ich habe so die Politur schon während der «Charakterbildung» angewandt.

 

Hopp, unter die Dusche!

Der erste Arbeitsschritt ist das Säubern. Der Fokus liegt auf: «Was stört? Was will ich weg haben?»

Dazu verwende ich meist sehr gute parametrische EQ Plugins. Teilweise statische wie der MDWEQ5 oder dynamische Equalizer wie der bx_dynEQ V2.


bx_dynEQ V2

Mit dem MDWEQ5 entferne ich Überbetonungen und Resonanzen, mit dem dynamischen Equalizer bearbeite ich die Basstöne, damit das Low-End konstant bleibt.


Massenburg Design Works EQ5

Meist setzte ich noch einen De-Esser ein. In Fall dieses Jazz-Masterings, habe ich den Oxford Supresser benutzt. Damit senke ich die DS-Laute der Stimme ab, da wir sehr wahrscheinlich zu einem späteren Zeitpunkt die Höhen noch anheben werden.


Sonnox Oxford Supresser

Bei sehr dynamischem Low-End setze ich auch noch einen Multiband Kompressor ein. Für das Jazz-Mastering brauche ich einen sehr transparenten multiband Kompressor, der sehr hochwertige Filter besitzt. Dazu verwende ich den DynOne von Leapwing Audio.

Als nächsten Schritt benutze ich nicht etwa die Hardware, sondern limitiere das ganze File.

 

Weshalb setze ich Zu diesem Zeitpunkt den Limiter ein?

Stell dir vor, du bearbeitest das gesamte Audiomaterial mit deinen Plugins und der Hardware, hast alles penibel eingestellt und nun setzt du einen Limiter auf das bearbeitete Signal. Sobald der Limiter eingreift werden die Energien im Track wieder verschoben und dann gesamtes Mastering war umsonst. Deshalb setze den Limiter jetzt ein!  Damit du mich nicht falsch verstehst: Schon als letzte Instanz, aber in der zeitlichen Abfolge direkt nach der Säuberung.  Ich mastere mit der Hardware quasi in den Limiter hinein.

Aber bitte ganz sanft…

Bei einem Jazz-Mastering ist der Limiter wirklich nur aus Sicherheits-Instanz gedacht. Da geht es nicht um Lautstärke, sondern rein darum ein transparentes und sauberes Musikstück abzuliefern. Ich limitiere bei den allerlautesten Stellen höchstens 1 dB. Dazu verwende ich einen Multiband Limiter. Den Limitless von DMG Audio.

DynOne

 

Charaktervolle Sounds

Nun geht es darum, die Energien des Tracks zu verteilen. Dazu musst du wissen, was welche Frequenz bewirkt. Meist senke ich mit den Equalizern ab. Nur High- und Low-End werden aktiv angehoben. Bei Jazz kommen «nasale» Frequenzen oft vor, vor allem wegen des Saxofons, der Trompete und der Stimme. Aber auch das Schlagzeug und das Piano können in dieser Frequenz penetrant klingen. Diese Region befindet sich zwischen 1kHz und 1.5kHz.

Wenn der Song zu aggressiv ist, sind meist die Frequenzen um 2.5kHz schuld. Auch dort lohnt es sich genau hinzuschauen. Duch die Bearbeitung der Bässe und Mitten, sind die Höhen oft schon gefühlt lauter geworden, da die Maskierungen entfernt sind und sich die Energien des Bassbereichs in den oberen Lagen befinden.

Folgende EQs habe ich eingesetzt:

Great River MAQ 2N-V


Great River MAQ-2NV 

TK-Audio TK-Lizer


TK-Lizer Baxandall EQ 

API5500


API 5500 Equalizer 

High Voltage Audio EQ6S


High Voltage Audio EQ6-S 

Ein Jazz-Mastering muss dynamisch sein. Deshalb bin ich mit Kompressoren sparsam umgegangen. Nicht in der Anzahl, sondern von der Arbeitsleistung her. Mit dem Vertigo VSC-2 habe ich die Instrumente verschweisst. Ansonsten habe ich die Kompressoren grösstenteils nur für die Färbung gebraucht.

Diese Kompressoren habe ich verwendet:

Vertigo VSC-2


Vertigo VSC-2 

Knif Audio Pure Mu


KNIF Pure Mu

Rupert Neve Portico II Master Buss Processor


Rupert Neve Portico II Master Buss Processor 

Braucht’s noch was?

Ja, die Kontrolle der Lautheit, die Peaks und das Format. Mehr nicht.

Ein Jazz-Mastering braucht kein Clipping, Saturation oder Maximizer. Bitte so puristisch wie möglich. Das Mastering muss unsichtbar sein. Niemand darf auf die Idee kommen, es sei gemastert worden. Das im Gegensatz zu Hip-Hop, EDM und Techno. In diesen Genres ist ein eindeutiger Mastering Fingerprint sogar erwünscht. Das gehört zur Sound-Ästhetik.

Trulli Trulli 

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