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Ist Musik machen nur eine Illusion?

basiswissen Aug 26, 2019
Ist Musik machen nur eine Illusion?

Wusstest du, dass miteinander Musik spielen rein physikalisch und neurologisch gar nicht möglich ist?

Das haben Forscher des Max Planck Instituts für Psychologie herausgefunden. Sie beobachteten mit einem EEG (Elektroenzephalogramm) die Hirnaktivität jedes Musikers einer Musik-Gruppe, während diese miteinander musizierten. Die Forscher erstaunte, dass die Hirnströme der einzelnen Individuen absolut synchron waren. Vor allem, wenn sie visuellen Kontakt miteinander hatten.

 

Das Interessante ist:

Um ein akustisches Signal zu verarbeiten, braucht unser Gehirn etwa 140ms. Das ist eine ganz beachtliche Zeit. Damit du dir vorstellen kannst, wie lange 140ms dauern, habe ich ein Beispiel gebastelt. Du hörst zwei Snare Schläge, die genau 140ms Abstand zu einander haben.

Um ein visuelles Signal zu bearbeiten braucht unser Gehirn noch länger. Um die 180ms. Das ist umso erstaunlicher, da wir Gehörtes und Gesehenes gleichzeitig wahrnehmen. Unser Gehirn verzögert die akustischen Reize automatisch, um mit dem Visuellen übereinzustimmen.

Besonders bei improvisierter Musik müssen die Musiker blitzschnell reagieren. Die Forscher fanden heraus, dass es kaum 10ms dauert, bis die anderen Musiker auf das Spiel des Solisten reagierten. Das ist rein neurologisch nicht möglich.
Was bedeutet das nun?

 

Können wir in die Zukunft blicken?

Die Forscher fanden keine Antwort. Sie haben auch nur rein wissenschaftliche Methoden angewandt. Wie jeder weiss, gibt es noch mehr als nur die messbaren physikalischen Werte im Leben. Die Liebe zu deiner Familie oder die Freude, die du bei einem Erfolg empfindest, sind nicht messbar.

 

Mich hat das fasziniert

Ich habe mir Gedanken darüber gemacht. Wie kommt es, dass die Musiker synchronisiert sind, obwohl die kurze Zeitspanne dafür rein wissenschaftlich nicht reicht? Gewiss spielt die Wahrscheinlichkeit eine grosse Rolle. Du kannst ja erahnen, was voraussichtlich in der nächsten Zukunft passieren wird.

Es kommt jedoch immer wieder vor, dass ich vom Drummer oder Keyboarder überrascht werde oder dass die Sängerin in einen Part des Songs wechselt, der nicht vorgesehen war. Ich reagiere sofort und das Publikum kriegt überhaupt nichts davon mit. Ich merke auch: Je länger ich mit jemandem zusammen spiele, desto synchronisierter sind wir. Deshalb funktionieren langjährige Bands so gut.

Um mir das erklären zu können, kam ich auf folgende Schlussfolgerungen:

1. Gedanke

Jeder der selbst Musik macht weiss, dass die Zeit während des Spielens anders vergeht. Du hast sicher auch schon einen einstündigen Auftritt gehabt, bei dem du dachtest, es sei erst eine viertel Stunde vergangen.

Wenn du ein Solo spielst, vergeht die Zeit wie in Zeitlupe. Das ist ein ganz seltsames Gefühl. Deine eigene Zeit bleibt konstant, doch alles um dich herum scheint sich langsamer abzuspielen.

Die Zeit vergeht langsamer, doch dein Empfinden bleibt gleich. Es ist sehr gut möglich, dass die Zeitspanne, die du brauchst um ein akustisches Signal zu verarbeiten, nun gestaucht wird. Für die Beobachter von aussen vergeht die Zeit anders, als deine gefühlte Zeit.

Vergleiche es mit einem Astronauten, der mit fast Lichtgeschwindigkeit durchs All flitzt. Laut Einsteins allgemeiner Relativitäts-Theorie (E=mc²), vergeht die Zeit immer langsamer, je schneller sich ein Objekt bewegt. Der Astronaut im Raumschiff erlebt nur einen Tag. Von der Erde aus gesehen, scheint er jedoch ein ganzes Jahr unterwegs zu sein. Für den Astronauten wird ein Erden-Jahr auf einen gefühlten Weltraum-Tag gestaucht.

2. Gedanke

Unser Gehirn verarbeitet Gedanken und Erlebnisse anhand elektrischer Impulse. Milliarden von Synapsen sind in unserem Kopf miteinander verbunden. Wie du weisst, erzeugen wechselnde elektrische Spannungen Magnetfelder.

Magnetfelder sind elektromagnetische Strahlung. Diese verbreitet sich mit Lichtgeschwindigkeit. Jeder Gedanke erzeugt ein solches Feld. Dieses Feld geht aber über unseren physischen Körper hinaus und überträgt sich auf seine Umgebung.

So wie die Magnetfelder eines Kühlschrank-Magneten. Es entsteht eine Interaktion mit der Umgebung: Der Magnet hält sich am Kühlschrank fest. Genau so verhält es sich mit den Magnetfeldern in unserem Gehirn.

Du kennst das sehr gut:

Dir ist es sicher auch schon mal passiert, dass du etwas sagen wolltest, etwas gedacht oder gefühlt hast und bevor du es aussprechen konntest, hat dein Gegenüber darauf reagiert.

Manche nennen das Telepathie, andere morphische Resonanz. Jedenfalls sind das mögliche Erklärungen, für die unglaublich schnelle Reaktion auf ein akustisches Ereignis, beim Zusammenspiel von Musikern.

Trulli Trulli 

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