Bearbeitung der Stereobreite mit CenterOne
May 08, 2018Oft kommt es vor, dass bei einem Stereo Mix oder einem Loop die Lautstärken der einzelnen Instrumente zueinander nicht stimmen. Beispielsweise ist die Kickdrum ist zu laut oder die Stimme zu leise. Mit einer M-S Schaltung kannst Du zwar das Mitten- beziehungsweise das Seitensignal anheben oder absenken, doch das hat zur Folge, dass alle Instrumente des Kanals beeinflusst werden. Wie du es mit dem CenterOne von Leapwing Audio schaffst das einzelne Signal zu isolieren und die Stereobreite zu beeinflussen, erfährst du gleich im folgenden Video.
Grundlagen
Die M-S Schaltung ist ein mächtiges Werkzeug, doch wie funktioniert sie?
Mas Mittensignal ist nichts anderes, als die Summe des linken und des rechten Kanals, das Seitensignal die Differenz.
Ursprünglich beschreibt sie eine Stereo Mikrofonierungstechnik. Als erstes stellst Du ein Mikrofon mit Nierencharakteristik für die Aufnahme mittig vor die Schallquelle auf. Dieses Mikrofon nimmt die Summe aller Instrumente auf, das bedeutet, die Gitarre rechts auf der Bühne wird genau so abgebildet wie der Bass links.
Ein weiteres Mikrofon mit Achter-Charakteristik stellst du im 90° Winkel direkt über dem ersten auf. Dieses Mikrofon zeichnet den Unterschied zwischen dem linken und dem rechten Teil der Bühne auf. Die Schallereignisse links drücken die Mikrofonmembrane nach rechts, die Instrumente rechts dementsprechend nach links. Die Schallquelle mittig vor dem Mikrofon wird nicht aufgenommen, das die Achtercharakteristik keine seitlichen Aufnahmen zulässt.
Bearbeitung der Stereobreite mit dem CenterOne
CenterOne
Die junge Pluginschmiede Leapwing Audio hat ein Plugin entwickelt, das die M-S Technik noch einen Schritt weiter führt. Mit dem Center One kannst Du nebst der normalen Manipulation des Mitten- und Seitensignals auch Frequenzmässig ins Stereobild eingreifen.
M-S im Studio
Auf das Mischen und Mastern von Tracks im Studio lässt sich das folgendermassen übertragen:
Ein Mittensignal spricht beide Lausprecher gleichzeitig an. Das bedeutet, dass die Lautsprechermembranen synchron schwingen. Die bewegte Luft kommt frontal auf dich zu.
Das Seitensignal bewegt die Lautsprechermembranen gegenläufig. Wenn die eine Membran nach vorne drückt, schwingt die andere zurück. So entsteht ein seitlicher Schalldruck.
Um das M-S Signal in ein normales Stereo Signal zu konvertieren, stehen uns zwei Schaltungen zur Verfügung. Mit der ersten Variante kannst Du mit einem Routung über vier Busse reine links und rechts Signale bekommen. Dazu addierst Du das Mitten und das Seitensignal und erhältst den linken Kanal. Wenn Du das Seitensignal vom Mittensignal subtrahierst in dem Du die Phase um 180° drehst, erhältst Du den rechten Kanal.
Die zweite Variante ist einfacher. Das Mittensignal lässt Du im Panorama mittig. Das Seitensignal duplizierst Du und drehst bei einem die Phase um 180°. Das eine Signal setzt Du ganz links ins Panorama, das phasengedrehte ganz rechts. Somit simulierst Du die seitliche Bewegung der Luft.
Fazit
Die Bearbeitung der Stereobreite mit der M-S Technik ist aktueller denn je. Viele Hersteller entwickeln Plugins für genau diesen Zweck, doch das CenterOne von Leapwing Audio setzt einen neuen Massstab. Das Stereobild in drei Kanäle aufzuteilen ist ein Geniestreich und die Isolierung einzelner Elemente durch die Zuhilfenahme von Filtern heben die Bearbeitung in neue Sphären. Ich kann nicht oft genug betonen, dass diese Filter für mich in der Pluginwelt unerreicht sind und ich hoffe bald mal einen Equalizer von Leapwing Audio zu sehen.