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Welches Plattenlabel ist das richtige für mich?

business Apr 22, 2018
Welches Plattenlabel ist das richtige für mich?

Der grosse Traum vieler jungen Bands ist es, einen Plattenlabel-Vertrag in der Hand zu haben. Sie denken sich: «Wenn ich erst mal soweit bin, dass man meine CDs überall kaufen kann, dann kommt der Erfolg mit ein wenig Arbeit von selbst. Dadurch verdiene ich genug um davon leben zu können.» Leider ist das eine reine Illusion. Sehr wenige Künstler können alleine von der Musik leben. Und noch viel weniger werden wirklich reich. Die Wahrscheinlichkeit mit Musik viel Geld zu machen ist verschwindend klein.

Es ist einfacher im Lotto Millionär zu werden, als mit Musik das grosse Geld zu machen. Fast wöchentlich gibt’s Lottohauptgewinne. Wann ist der letzte Musiker Millionär geworden? Dann kommen noch die Ausgaben für den Aufwand der Produktion gegenüber den Einnahmen des tatsächlichen Verkaufs. Bei einem guten Deal bekommt der Künstler 50% des Nettoerlöses. Das sind ca. 17 Eurocent pro Download in iTunes.

Um Deine Produktion von 10‘000 Euro amortisieren zu können musst Du 60‘000 Songs verkaufen. Ohne grosse und kostspielige Werbung ist das fast undenkbar.
Hier ein paar Zahlen der Major Labels (Sony Music, Universal, Warner, EMI):

 

Um einen Newcomer Künstler in den U.S.A. auf den Markt zu bringen benötigt man $1‘000‘000.

Um einen gestandenen Künstler mit einem Album und einer Tour neu zu promoten braucht man $4‘650‘000
16% der Ausgaben benötigt das Marketing und die Promotion. [Quelle: IFPI]

Dazu kommt noch, dass die Konzeptradios (die meisten weltweiten privaten Radios wie z.B. NRJ, RTL, Radio 24, etc.) fast ausschliesslich Musik der Major Labels spielen. Das heisst, dass die Verbreitung der Acts wie Rihanna, James Blunt oder Justin Timberlake viel schneller vonstattengeht und die Reichweite viel grösser ist.

 

 

 

Heisst das, dass man auf jeden Fall bei einem Major Label unter Vertrag sein sollte?

Es besteht ja nur dann die Chance international berühmt zu werden. Falsch! Ausser Du bist ein Künstler aus den U.S.A. oder England. Diese beiden Märkte bestimmen den globalen Pop-Markt. Weltweit bekannt werden nur Künstler, die in einem diesen beiden Ländern bei einem Major Plattenlabel unter Vertrag sind. Hier ein Beispiel:

Ein Künstler aus der Schweiz nahm ein Demo-Album auf und brachte es wirklich soweit, dass sich Sony Music in England die Songs anhörte. Ihnen gefiel die Musik und sie fanden es sollte mit diesem Künstler ein Album produziert werden. Da der Künstler Schweizer war und in der Schweiz lebte, verwiesen sie ihn auf ihre Tochterfirma Sony Music Switzerland.

 

Und hier ist das Dilemma:

Wenn Sony Schweiz ein Album produziert, interessiert das niemanden im Ausland. Du hast zwar einen Major Vertrag, bist aber in Deinem Territorium gefangen. Denn jedes Land hat seine Zweigstelle und Sony Music Deutschland wird immer die deutsche der Schweizer Musik vorziehen. Genauso wie Sony England englische Musik der deutschen vorzieht.

Ausserdem konzentrieren sich die Major Labels hauptsächlich auf ihre Kernkompetenz, den Mainstream. Technoproduzenten beispielsweise ziehen ein Independent Label einem Major jederzeit vor. Deshalb führt der einzige Weg die politischen Landesgrenzen zu übertreten über Independent Labels und Selbstvermarktung.

Nur über Indie Plattenlabel kannst Du Deine Musik auf Kopplungen und in Filmen unterbringen. Das bedeutet aber, dass Du sehr viel selbst machen musst. Es steckt viel Arbeit in der Promotion eines Albums oder dem Booking einer Band. Bei den Majors steckt eine millionenschwere Maschinerie dahinter. (Zu vergleichen mit Philips gegenüber dem Elektronikladen um die Ecke.)

Ein kleines Label hat nicht diese finanziellen Mittel und es liegt am Künstler selbst an seiner Karriere zu arbeiten. Dafür kann sich das Label viel schneller den Marktsituationen anpassen und kann auch mal etwas Unkonventionelles ausprobieren.

Natürlich gibt es auch grössere Independent Labels wie zum Beispiel «Ministry of Sound» oder «Epitaph Records», die einen Künstler vermarkten können. Doch es ist sehr schwierig von ihnen unter Vertrag genommen zu werden. Ein Label interessiert sich für das Produkt (die Musik), nicht für den Künstler. Deine Musik ist nur eine weitere Ware im Sortiment. Wie die Bohnen in einem Supermarkt. Du bist nur der Zulieferer.

 

Fazit:

Du wirst leider mit Deiner Musik-Konserve kein Geld machen. Du brauchst sie aber trotzdem. Denn auf den Regalen der internationalen Märkten musst du auch vertreten sein. Warum? Weil Deine Musik Deine Visitenkarte ist. Betrachte es wie die Webpage Deiner Band. Die Webpage alleine bringt Dir keine neuen Fans, aber sie ist ein hervorragendes Marketing Tool. Das ist Dein Album auch.

  1. Du brauchst es um im Netz gefunden zu werden.
  2. Du brauchst es um auf Spotify und den Independent Radios gespielt zu werden und dadurch mehr Bekanntheit zu erlangen.
  3. Du brauchst es um Deinen Fans nach den Konzerten etwas anbieten zu können um die Bindung zu vertiefen.

Es gibt viele Künstler, die durch ein Independent Label gross geworden sind. Nicht so gross wie die Mega-Stars, aber trotzdem mit beachtlichem Erfolg, z.B. «DJ Scooter» oder noch bekannter «The Offspring». Sie haben aber sehr hart an ihrem Erfolg gearbeitet, sind viele unkonventionelle Wege gegangen und haben unglaubliches Durchhaltevermögen an den Tag gelegt.

Trulli Trulli 

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