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12 High-End Mastering Plugins

plugins Oct 29, 2022

 Meine 12 wichtigsten Mastering Plugins

 

Andy Warhol, der berühmte Pop Artist und Fotograf, war mal in einem 5-Sterne Restaurant essen. Nachdem er die Nachspeise zu sich genommen hat, kam der Sterne-Koch persönlich zu ihm an den Tisch und sagte: «Mr. Warhol, ich bin ein sehr grosser Fan ihrer Bilder. Sie besitzen sicher eine sehr wertvolle und exklusive Kamera.»

Andy Warhol entgegnete: «Auch ich bin ein grosser Bewunderer ihrer Kochkunst. Sie besitzen sicher eine sehr teure Pfanne.»

Hartnäckig hält sich immer noch das Dogma, dass du teure Hardware benötigst, damit du hochstehende Masters erstellen kannst. Doch ich bezweifle, dass der Zuhörer einen Unterschied wahrnehmen kann, sofern der Mastering Engineer weiss, was er tut. Denn nicht die Hardware macht ein gutes Master aus, sondern die Fähigkeiten des Engineers.

Die Zeiten der reinen Hardware Masterings scheinen langsam vorbei zu sein. Immer mehr Top Mastering Engineers setzten mittlerweile auf Plugins. Denn in letzter Zeit sind sehr viele hochqualitative Software-Prozessoren erschienen, die im Blindtest kaum mehr von der teuren Hardware zu unterscheiden sind.

Plugins besitzen enorme Vorteile:

1.     Du kannst sie mehrfach einsetzten
2.     Du musst sie nicht warten
3.     Sie sind gegenüber der Hardware sehr günstig
4.     Sie besitzen weder Trafos noch Röhren
5.     Sie besitzen ein 100%iges Total Recall

Ich muss gestehen: Ich liebe meine Hardware. Doch wenn es schnell gehen muss und ich weiss, dass ich mehrere unterschiedliche Versionen benötige, z.B. Karaoke-Versionen, Radio-Edits und Vinyl Masters, setzte ich gerne auf reine Plugin-Bearbeitung.

Ausserdem besitzen Plugins teilweise Funktionen, die Hardware unmöglich haben kann. Ein Brickwall-Limiter mit Lookahead-Funktion ist rein physikalisch als Hardware nicht möglich herzustellen. Denn wer kann schon in die Zukunft schauen?

Oft kommt dann der Einwand, dass Röhren und Trafos digital kaum reproduzierbar sind. Das mag stimmen, doch benötigst du wirklich diese Klangeigenschaften? Röhren fügen dem Signal in erster Linie Verzerrungen hinzu und Trafos machen den Sound weich, manchmal sogar schwammig. Heutige, moderne Produktionen sind meist schon so komprimiert, saturiert und verzerrt, dass solche zusätzliche Röhren- und Trafo Charaktereigenschaften oft zu viel des guten sind. Das ist auch der Grund, weshalb ich nur noch ein Röhren-Gerät in meiner Hardware Mastering-Kette verwende und ich dieses meist nur parallel hinzu mische, falls ich es überhaupt brauche.

Rein Analoge Masters kommen sowieso nicht mehr vor. Mastering Engineers, mich eingeschlossen, arbeiten ausschliesslich hybrid. Die gesamte Säuberung des Mixes mache ich rein digital und die Hardware benutze ich nur, um den Song zu veredeln und zu polieren. Plugins sind auch viel genauer als Hardware. Da kannst du im zehntel oder gar im hundertstel Dezibel-Bereich arbeiten. Mastering Hardware ist meist in 0.5 dB Schritten gesteppt.

Auch bearbeiten Plugins beide Kanäle des Stereo-Signals gleich, denn es gibt keine Bauteil-bedingte Toleranzen. Okay, oft sucht man die kleinen Unterschiede zwischen den beiden Kanälen, denn diese minimalen Abweichungen erzeugen ein breiteres Stereo-Empfinden. Jedoch existieren Plugins, bei denen diese Ungleichheiten schon eingebaut sind, falls du diese wirklich willst.

Nachfolgend stelle ich dir 12 Plugins vor, die ich immer wieder bei meinen Masters einsetze. Oft, um wie erwähnt, zu säubern, jedoch auch für rein digitale Masters. Natürlich benutze ich viel mehr Plugins als vorgestellten. Die Auswahl ist grenzenlos. Ich fokussiere mich jedoch auf die, welche ich am meisten benutze. Also, let’s go!

 

Equalizer

Equalizer sind die wichtigsten Werkzeuge im Mastering Prozess. Die Auswahl ist riesengross und viele sind untereinander austauschbar. Doch es gibt ein paar Leuchtfeuer im Meer der Equalizer. Das sind Plugins, welche sich von den anderen abheben. Ich behaupte jetzt nicht, dass ich alle kenne, ich habe jedoch meine Favoriten. Ein paar stelle ich dir jetzt vor.

 

MDWEQ6

Der Massenburg Design Works EQ6 ist mein meistbenutzter Equalizer für chirurgische Eingriffe. Lange war er nur für ProTools verfügbar, später auch für die UAD Plattform (MDWEQ5). Seit 2021 ist er nun auch Nativ erhältlich.

Seien wir ehrlich: Die GUI ist eine Zumutung. Die neue Version besitzt zwar noch einen eingebauten Analyser, doch da hätte Mr. Massenburg, der Erfinder des parametrischen Equalizers, schon ein wenig auf eine schönere Optik Wert legen können. 

Nichtsdestotrotz klingt der Equalizer fantastisch, oder besser gesagt: er klingt eben nicht! Du kannst schmalbandig die Bässe bearbeiten und die Mitten schön säubern, ohne dass es nach Equalizer klingt. Wenn ich nur einen Equalizer benutzen dürfte, würde ich mich für ihn entscheiden.

 

bx_dynEQ V2

Der Dynamische Equalizer von Brainworx ist ebenfalls schon ein älteres Modell. Doch er unterscheidet sich stark von den anderen Mitbewerbern. Ich brauchte mehrere Anläufe, bis ich mit ihm warm wurde, doch heute möchte ich ihn nicht mehr missen.

Der bx-dynEQ V2 besitzt zwar nur ein einziges Band, doch seine Features sind unglaublich. Du kannst seinen Hub limitieren, die Ratio sehr genau einstellen, ihn im M-S Modus betreiben, als Bassdrum Enhancer, De-Esser und Kompressor benutzen.

Ich benutze ihn hauptsächlich, um Resonanzen im Bassbereich zu entfernen und um Transienten in einem komplexen Signal hervorzuheben. Vor allem bei akustischen Bässen ist er meine Geheimwaffe. Es kommt oft vor, dass ich 3, 4 oder gar 5 Stück in der Mastering Chain einsetze. Er eignet sich wie kein anderer dynamischer Equalizer, um gewisse Noten abzusenken die lauter klingen als andere.

 

 

Amek 200 & Amek 250

Die beiden AMEK-Equalizer sind relativ neu. Plugin-Alliance hat da wirklich etwas Unglaubliches auf den Markt gebracht. 

Der AMEK 200 ist eine Emulation des GML8200 gepaart mit einem vintage Sontec EQs. Er ist unglaublich tight und sehr musikalisch. Als ich ihn das erste Mal benutzt habe, war ich verblüfft vom Sound. Er klingt wie eine Hardware, einfach ohne die Nachteile. 

Der AMEK 250 ist eine Emulation des berühmten Sontec MEP-250. Seine Bässe sind sehr weich, fast ein wenig matschig. Deshalb setzt ich für das Low-End lieber den AMEK 200 ein. Aber ab 160Hz aufwärts, fügt er dem Signal die musikalischen Frequenzen hinzu, die ich immer bei einem Equalizer-Plugin gesucht habe.

Die Kombination der beiden Equalizer ist eine Bombe. Beide Equalizer rekonstruieren die Bauteil-Toleranz, die wir von Hardware-Equalizern kennen, du kannst sie jedoch auch als digitales Gerät benutzen, bei dem beide Kanäle identisch sind. Die zusätzlichen Features der teureren Plugin-Alliance sind bei beiden vorhanden:

1.     M-S Bearbeitung
2.     Monokompatibilität in den Bässen
3.     Stufenloser Vintage Charakter (in erster Linie Rauschen)
4.     Stereoverbreiterung
5.     Sättigung (THD)

Die beiden AMEKs gehören zu den Standard Equalizer in meinem Arsenal.

 

Vertigo VSE-2

Die berühmte Hardware Schmiede Vertigo hat seine hochpreisigen Geräte nun auch als Plugins veröffentlicht. Vor allem der Gyrator Equalizer ist ein Diamant. Das Air-Band und das 40Hz Band sind der absolute Hammer.

Hat deine Bassdrum zu wenig Druck? Der VSE-2 ist die Lösung. Benötigst du schimmernde Höhen? Der VSE-2 bringt sie zum Leuchten.

Als ich diesen Equalizer in der Beta Version testen durfte, hatte ich mich schon in ihn verliebt. Er kommt so nahe an die Hardware heran, dass ich behaupten kann, dass niemand den Unterschied merkt.

 

Kompressoren

Equalizer-Plugins kommen den Hardware-Vorbildern sehr nahe und manche können Arbeiten verrichten, von der die Hardware nur träumen kann. Du kannst also annehmen, dass Equalizer-Plugins der Hardware in nichts nachstehen.

Anders sieht es bei Kompressoren aus. Diese sind meiner Meinung nach ein gutes Stück von der Hardware entfernt – jedenfalls in Sachen Mastering. Beim Mixing sieht es jedoch anders aus. Da gibt es Plugins, die ich sogar lieber benutze als die Hardware. Doch beim Mixing hat der Kompressor eine andere Aufgabe als beim Mastering.

Trotzdem gibt es mittlerweile Kompressor Plugins, die ich sehr gerne fürs Mastering benutze. Drei davon stelle ich dir jetzt vor.

 

Vertigo VSC-3

Als der Entwickler Andy Eschenwecker mir das Plugin zum Testen gegeben hat, war ich sprachlos. Diesen Kompressor kannst du auch für über 5000 Euro als Hardware erwerben. In meinem Studio steht noch der Vorgänger, der VSC-2. Er ist identisch mit dem VSC-3, nur dass der VSC-3 mehr Attack- und Release-Zeiten und statt VU-Meter eine LED Anzeige besitzt. Natürlich habe ich die beiden Prozessoren gegeneinander getestet und ich kann guten Gewissens sagen, dass ich im Blindtest nicht zu 100% sagen kann, welches das Plugin und welches die Hardware ist.
Achtung! Plugin-Alliance hat den VSC-2 ebenfalls emuliert, doch da sind die Unterschiede deutlich hörbar. Lass dich also nicht von der Optik in die Irre führen!

 

Leapwing Audio DynOne

Der DynOne hat mich schon beim ersten Einsatz voll überzeugt. Es handelt sich um einen Multiband-Kompressor, der so gute Cross-Filter besitzt, dass du ihn sogar im parallelen Modus benutzen kannst. Er ist sogar explizit dafür ausgelegt. Dieses Multiband-Kompressor-Plugin ist das transparenteste, welches ich je gehört habe und ich setze ihn in fast jedem Mastering ein, um die Bässe konstant hinzubekommen. Eine absolute Empfehlung.

 

 

Sonnox SuprEsser

Die Plugin-Schmiede Sonnox gehört zu meinen Favoriten. Alle ihre Plugins sind herausragend. Der SuprEsser ist ein multifunktionales Plugin. Als De-Esser entwickelt, kann es jedoch auch als HF-Limiter oder Single-Band Kompressor eingesetzt werden. Ich setzte es meist wie einen Multibandkompressor mit lediglich einem Band ein. Entweder, um die Bässe in den Griff zu kriegen oder die Höhen zu zähmen. Es macht jedoch auch im Mitten-Bereich eine sehr gute Figur.

 

 

Saturation

Saturations-Plugins fügen dem Signal harmonische Obertöne hinzu. Du kannst das Audio also farbiger machen. Aber du musst aufpassen, dass du es nicht übertreibst. Wenn du es zu stark einsetzt wirkt das Material unnatürlich. Deshalb ist es so wichtig, dass du gute Plugins einsetzt, denn sonst klingen sie wie ein wildes Tier, dass dich von hinten anschreit.

 

ISM Aroma

Das Aroma ist ein sehr dezentes Sättigungs-Plugin. Es besitzt die Algorithmen des berühmten Crane Song Hedd Wandlers. Es sieht sehr unspektakulär aus, hat jedoch einen unglaublichen Sound. Du kannst es im Stereo oder im M-S Modus verwenden. Wenn ich ein Saturations-Plugin verwenden muss, greife ich grösstenteils auf das Aroma zurück.

 

Vertigo VSM-4

Auch hier ist Vertigo wieder mit von der Partie. Der VSM-4 ist eine erweiterte Emulation der VSM-2 Hardware. Der VSM-2 wurde von Plugin-Alliance ebenfalls emuliert. Doch wie beim VSC-3 Kompressor, sind die beiden Plugins Welten voneinander entfernt. Das Plugin von Vertigo selbst ist ein richtiger Geheimtipp, sei es fürs Mixing oder auch fürs Mastering.

 

Limiter

Limiter sind fürs Mastering essenziell. Ohne geht’s nicht. Die Unterschiede der einzelnen Limiter sind riesig. Nicht nur in der Arbeitsweise, sondern auch vom Klang. Deshalb ist es sehr wichtig, dass du dich mit Limitern stark auseinandersetzt und das passende Plugin für dich findest. Wichtig ist auch, dass der Limiter die True-Peaks bearbeitet, also die Inter-Sample Peaks ebenfalls limitiert. Ich benutze zu 99% die folgenden Prozessoren.

 

Tokyo Dawn Labs Limiter 6 GE

Tokyo Dawn Labs ist eine Plugin Schmiede, die aussgewöhnliche Plugins herstellt. Der Entwickler Fabien Shivre ist eine absolute Koryphäe auf seinem Gebiet. Ich kenne niemanden, der so ein fundiertes Wissen in der Programmierung UND der Audioproduktion besitzt. Zudem ist er ein sehr zuvorkommender und bescheidener Mensch. Ich konnte schon sehr viel von ihm lernen.

Der Limiter 6 GE ist ein Channel Strip mit Kompressor, HF-Limiter, Clipper und Peak-Limiter. Die einzelnen Module kannst du ihrer Reihenfolge frei anordnen. Ich benutze in erster Linie den HF-Limiter und den Clipper. Vor allem, wenn ich sehr laute Masters abliefern muss und dabei den End-Limiter entlasten will. Die Plugins von Tokyo Dawn Labs sind grösstenteils gratis, doch auch die aufgebohrten Plugins kriegst du für kleines Geld. Das Preis-Leistungs-Verhältnis ist bei diesen Plugins einzigartig.

 

 

Oxford Limiter

Auch hier greife ich wieder Sonnox auf. Ich kenne keinen Limiter, der so laut macht wie der Oxford Limiter. Dieser Inter-Sample-Peak-Limiter ist meine erste Wahl bei Elektronischer Musik, Rap und Trap, also wenn es wirklich laut sein muss. 

 

DMG Audio Limitless

Der Limitless ist ein True-Peak-Multiband-Limiter. Von allen Limitern, die ich bisher getestet habe ist er der transparenteste. Er macht zwar nicht so laut wie der Oxford Limiter, doch er ist beinahe unhörbar. Ich setze ihn bei Jazz, Singer Songwriter oder sonstiger Musik ein, dessen Dynamik beibehalten werden muss.

 

Fazit

Plugins werden über kurz oder lang die Hardware ersetzen, ich glaube fest daran. Wenn ich die heutige Qualität der Plugins mit der von vor 10 Jahren vergleiche, dann bewegen wir uns momentan in absolut anderen Sphären. Die Qualität der digitalen Prozessoren wächst exponentiell, sodass wir schon in wenigen Jahren Plugins sehen werden, die die Hardware überholen. Was jedoch nie ersetzt werden kann, ist das Handwerk, das Know-How. Klar, die K.I. ist auf dem Vormarsch, doch Musik wird IMMER eine menschliche Komponente haben, ja, sie muss einen menschlichen Bestandteil besitzen, denn Musik triggert Emotionen und die ist durch Maschinen nicht ersetzbar.

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Lass es grooven,

 


 

Trulli Trulli 

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